Hallo liebe Campingfreunde! Stell dir vor: Du sitzt gemütlich vor deinem Zelt oder Camper, der Grill duftet, die Vögel zwitschern... und dann siehst du am Horizont diese dunklen Wolken aufziehen. Das Grollen wird lauter. Panik? Auf keinen Fall! Ein Sommergewitter gehört zum Campen dazu wie der Sternenhimmel. Und mit dem richtigen Wissen bist du nicht nur sicher, sondern kannst dem Naturschauspiel mit Respekt und Gelassenheit begegnen. Ich zeige dir heute, wie du und deine Liebsten bei Gewitter und Starkregen immer auf der sicheren Seite seid – versprochen!
Am Ende dieses Guides wirst du genau wissen, wie du dich vorbereitest, wo du den besten Schutz findest und was nach dem Unwetter zu tun ist. Egal, ob du im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs bist, hier findest du alle Antworten.
Camping Waschbecken und Wasserfilter-System I BOXIO WASH MAX +

Gut geplant ist halb gewonnen – Die richtige Vorbereitung aufs Unwetter
Die beste Methode, um ein Gewitter sicher zu überstehen, ist die Vorbereitung, die lange vor dem ersten Blitz beginnt. Wenn du diesen Abschnitt beherzigst, wirst du viele der späteren Notfalltipps gar nicht erst brauchen. Sicherheit beginnt nämlich nicht im Sturm, sondern bei der Planung.
Das Wetter im Blick – Dein digitaler Wachposten
Gewitter kündigen sich oft durch schwüle Luft, eine plötzliche Abkühlung und hoch auftürmende Wolken an.1 Doch auf dein Gefühl allein solltest du dich nicht verlassen. Moderne Technik ist hier dein bester Freund. Lade dir unbedingt vor deiner Reise eine zuverlässige Wetter-Warn-App herunter. Damit erhältst du offizielle Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) oder anderer Behörden direkt auf dein Handy.2
Richte die App so ein, dass du Warnungen für deinen aktuellen Standort und deinen Heimatort erhältst. So bist du immer informiert. Die wichtigsten Apps für Camper in Deutschland sind die WarnWetter-App des DWD und die Katastrophen-Warn-App NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).4 Sie warnen nicht nur vor Gewitter, sondern auch vor Starkregen, Sturm und Hochwasser.
App-Name |
Herausgeber / Fokus |
Kernfunktionen |
Ideal für... |
WarnWetter |
Deutscher Wetterdienst (DWD) |
Detaillierte Wetterkarten, Regenradar, Blitzortung, Warnungen auf Gemeindeebene.6 |
Camper, die präzise Wetterverläufe und detaillierte Radarbilder schätzen. |
NINA |
Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) |
Amtliche Bevölkerungsschutz-Warnungen, Wetterwarnungen des DWD, Hochwasserinformationen, weitere Gefahrenlagen.4 |
Camper, die eine All-in-One-Lösung für alle denkbaren Gefahrenlagen von einer offiziellen Stelle bevorzugen. |
KATWARN |
Fraunhofer FOKUS / Private Anbieter |
Oft regionale Warnungen, teilweise Integration in andere Systeme.5 |
Camper, die sich in Regionen aufhalten, in denen KATWARN von den lokalen Behörden primär genutzt wird. |
Die Wahl des richtigen Standplatzes – Das A und O deiner Sicherheit

Dein Standort entscheidet maßgeblich über deine Sicherheit. Ein Zelt oder Camper wird nicht sicherer, indem du es an einen gefährlichen Ort stellst. Lerne, das Gelände zu lesen und die "No-Go"-Zonen zu erkennen.9
Diese Orte solltest du bei Gewittergefahr unbedingt meiden:
-
Exponierte, erhöhte Stellen: Hügel, Bergkämme, Gipfel oder auch nur der höchste Punkt auf einer freien Wiese sind tabu. Blitze schlagen bevorzugt in die höchsten Punkte ein.1
-
Einzelne Bäume und Waldränder: Halte dich von alleinstehenden, hohen Bäumen, kleinen Baumgruppen und auch vom Waldrand fern. Blitze können hier einschlagen und auch auf dein Zelt oder Fahrzeug überspringen.1 Das Gleiche gilt für Masten, Fahnenstangen oder Metallzäune.13
-
Wasser und Senken: Campiere niemals direkt am Ufer eines Flusses, Sees oder Baches. Auch trockene Flussbetten oder tiefe Mulden sind extrem gefährlich. Bei Starkregen können sie sich in Minuten in reißende Ströme verwandeln.9 Wasser leitet zudem den Blitzstrom über weite Strecken.1
Hier stehst du nun vor einer kleinen Zwickmühle: Für den Blitzschutz sollst du hohe Lagen meiden, aber wegen der Überschwemmungsgefahr auch keine Senken aufsuchen. Was also tun? Die Lösung ist der goldene Mittelweg. Suche dir einen Platz, der zwar tiefer liegt als die umliegenden Erhebungen, aber selbst nicht der tiefste Punkt im Gelände ist. Eine leicht erhöhte Stelle innerhalb einer geschützten Senke kann ideal sein, solange das Wasser gut abfließen kann. Die sichersten Alternativen sind das Innere eines Waldes mit vielen, etwa gleich hohen Bäumen oder geschützte Hohlwege.9 Halte aber auch im Wald einen Sicherheitsabstand von mindestens 10 Metern zu den Stämmen, da Bäume bei Sturm umstürzen oder große Äste verlieren können.1
Dein Lager sturmfest machen – Eine Checkliste vor dem Sturm
Wenn eine Warnung eingeht oder der Himmel sich verdunkelt, ist es Zeit zu handeln. Geh diese Checkliste durch, um dein Lager sicher zu machen:
-
Zelt sichern: Spanne alle, wirklich alle, Abspannleinen straff. Verwende die richtigen Heringe für den jeweiligen Boden, damit sie auch bei Wind und nassem Untergrund halten.1
-
Markisen & Vorzelte: Fahre Markisen unbedingt ein. Sie bieten dem Wind eine riesige Angriffsfläche und können schwere Schäden verursachen.20 Vorzelte sollten zusätzlich mit Sturmbändern gesichert werden.18
-
Alles Lose verstauen: Räume Stühle, Tische, Grill, Spielzeug und Wäscheleinen weg. Verstau alles im Auto oder im Camper. Herumfliegende Gegenstände sind bei Sturm eine ernsthafte Gefahr.1
-
Schotten dicht: Schließe alle Fenster, Türen und Dachluken an deinem Zelt oder Camper, um Wind und Regen draußen zu halten.13
Mobile Outdoorküche mit Stehhöhe I BOXIO KITCHEN PLUS
Schutz im Stoffhaus? So verhältst du dich im Zelt bei Gewitter
Machen wir es kurz und unmissverständlich: Ein normales Campingzelt bietet keinen Schutz vor einem Blitzeinschlag.9 Das Metallgestänge kann den Blitz sogar anziehen. Der Strom fließt dann über die Stangen in den Boden und kann dabei den Zeltboden durchschlagen und sich im Umkreis verteilen.12 Deine oberste Priorität muss es daher immer sein, einen sichereren Ort aufzusuchen.
Die goldene Regel: Raus aus dem Zelt!
Sobald ein Gewitter aufzieht, verlasse dein Zelt. Zähle die Sekunden zwischen Blitz und Donner. Teilst du diese Zahl durch drei, erhältst du die ungefähre Entfernung des Gewitters in Kilometern (d≈3tSekunden km).3 Ist das Gewitter weniger als 10 km entfernt (also ca. 30 Sekunden zwischen Blitz und Donner), wird es Zeit, Schutz zu suchen.12
Die sichersten Orte sind:
-
Feste Gebäude: Die Sanitäranlagen, die Rezeption oder ein Aufenthaltsraum auf dem Campingplatz sind ideal, da sie in der Regel über einen Blitzschutz verfügen.1
-
Ein Auto: Ein Fahrzeug mit einer geschlossenen Metallkarosserie ist ein sehr sicherer Ort (mehr dazu im nächsten Abschnitt).1
Wenn es keinen Ausweg gibt – Das Notfallprotokoll im Zelt
Manchmal ist das Gewitter einfach zu schnell da und du schaffst es nicht mehr rechtzeitig weg. Die folgenden Verhaltensregeln sind keine sichere Option, sondern lediglich eine Maßnahme zur Schadensbegrenzung. Sie machen das Ausharren im Zelt nur weniger gefährlich als andere Verhaltensweisen. Die Gefahr bleibt bestehen.
-
Gehe in die Zeltmitte: Kauere dich in der Mitte des Zeltes hin, so weit wie möglich vom Gestänge und den Zeltwänden entfernt.11
-
Nimm die Kauerstellung ein: Gehe in die Hocke, stelle die Füße ganz eng zusammen, ziehe die Knie an die Brust und umfasse mit den Armen deine Beine.1 So bietest du dem Strom, der sich bei einem nahen Einschlag über den Boden ausbreitet (die sogenannte "Schrittspannung"), die kleinstmögliche Angriffsfläche.9
-
Isoliere dich vom Boden: Setze dich in dieser Kauerstellung auf eine trockene Luftmatratze oder eine Campingliege. Berühre dabei aber weder den Boden noch Metallteile der Liege.11 Lege dich
niemals flach auf den Boden oder eine einfache Isomatte – diese bietet keinen ausreichenden Schutz.9 -
Keinen Kontakt: Berühre unter keinen Umständen das Zeltgestänge oder die Zeltwände.11 Halte auch mindestens drei Meter Abstand zu anderen Personen im Zelt.1
-
Strom kappen: Entferne alle Stromkabel (z.B. von einer Kühlbox), die von außen ins Zelt führen.13
Sicher im Blech-Bunker – Das richtige Verhalten im Wohnmobil & Wohnwagen
Ein Fahrzeug mit einer geschlossenen Metallhülle ist bei einem Gewitter ein extrem sicherer Ort. Der Grund dafür ist ein physikalisches Prinzip, das sich "Faradayscher Käfig" nennt. Aber Achtung: Nicht jeder Camper ist automatisch ein sicherer Käfig.
Der Faradaysche Käfig – Dein persönlicher Blitzableiter auf Rädern
Schlägt ein Blitz in ein Auto oder einen Camper mit einer leitfähigen Außenhülle aus Metall (Stahl oder Aluminium mit mindestens 0,5 mm Dicke) ein, fließt der Strom an der Außenseite entlang und wird über die Reifen oder Stützen in den Boden abgeleitet.14 Der Innenraum bleibt dabei frei von gefährlichen elektrischen Feldern – du bist geschützt.11
Ist mein Camper sicher? Der entscheidende Material-Check
Ob dein Fahrzeug diesen Schutz bietet, hängt einzig und allein von seiner Bauweise ab. Die Unterschiede sind lebenswichtig.
-
Sichere Fahrzeuge: Kastenwagen, Campingbusse und viele teilintegrierte Wohnmobile haben eine durchgehende Metallkarosserie und wirken als sicherer Faradayscher Käfig.12 Die Fahrerkabine aus Metall ist bei jedem Wohnmobil-Typ ein sicherer Rückzugsort.11
-
Unsichere Fahrzeuge: Viele Wohnwagen und Wohnmobil-Aufbauten bestehen aus isolierendem Kunststoff (GFK) ohne ein durchgehendes, leitfähiges Metallgerippe. Diese Fahrzeuge bieten KEINEN Schutz vor Blitzschlag! 12 Ein Blitz würde hier den kürzesten Weg zur Erde suchen – und das kann durch Gasleitungen, die Elektrik oder im schlimmsten Fall durch die Insassen sein.12
-
Risiko-Zonen: Aufstelldächer oder Hubdächer aus Kunststoff reißen eine Lücke in den schützenden Käfig. Schließe sie bei Gewitter und halte dich von diesem Bereich fern – bringe vor allem deinen Kopf nicht in die Nähe des Daches.11 Das Gleiche gilt für Alkoven, die oft aus Kunststoff gefertigt sind.11
Diese Tabelle hilft dir, dein Fahrzeug schnell einzuordnen:
Fahrzeugtyp |
Sicherheitslevel (Blitzschutz) |
Wichtigste Verhaltensregel |
Kastenwagen / Campingbus (Metall) |
Hoch |
Im Fahrzeug aufhalten, Regeln befolgen. |
Teil-/Integriertes Wohnmobil (Metallaufbau) |
Hoch |
Im Fahrzeug aufhalten, Alkoven meiden. Sicherster Ort: Fahrerkabine.12 |
Wohnmobil / Wohnwagen (GFK-Aufbau) |
Sehr Gering / Kein Schutz |
Fahrzeug verlassen! Schutz in einem festen Gebäude oder einem PKW suchen.12 Ist das nicht möglich: In der Fahrzeugmitte auf dem Boden kauern.13 |
Wohnwagen (Metallaufbau) |
Mittel bis Hoch |
Im Fahrzeug aufhalten, Regeln befolgen. |
Jedes Fahrzeug mit Kunststoff-Aufstelldach |
Reduziert |
Aufstelldach schließen! Kopf vom Dachbereich fernhalten. Aufenthalt in der Fahrerkabine bevorzugen.13 |
Die goldenen Regeln im sicheren Camper
Wenn du in einem Fahrzeug mit funktionierendem Faradayschen Käfig bist, befolge diese Regeln, um absolut sicher zu sein:
-
Alles schließen: Fenster, Türen und Dachluken müssen komplett geschlossen sein.13
-
Landstrom kappen: Ziehe das 230V-Kabel außen am Fahrzeug ab. Lege den Stecker mindestens einen Meter weit weg. Das verhindert Überspannungsschäden an deiner Elektronik.12
-
Antennen einfahren: Fahre Satellitenschüsseln und andere Antennen ein.12
-
Wasser meiden: Nicht duschen, kein Geschirr spülen und keine Wasserhähne aus Metall anfassen.12
-
Metall meiden: Berühre keine metallischen Teile der Inneneinrichtung, die mit der Karosserie verbunden sein könnten.9
-
Drinnen bleiben: Steige während des Gewitters auf keinen Fall ein oder aus. Beim Berühren von Fahrzeug und Boden gleichzeitig könntest du eine Brücke für den Strom bilden und die gefährliche Schrittspannung kann dich verletzen.13
Camping-Kochset I BOXIO COOK Max +

Wenn der Himmel weint – Umgang mit Starkregen und der Gefahr von Überschwemmungen
Ein Gewitter bringt selten nur Blitze. Starkregen ist eine ebenso große Gefahr, die oft unterschätzt wird. Es geht nicht nur darum, nass zu werden, sondern um die reale Bedrohung durch Überflutung und Sturzbäche.
Das Zelt trocken halten – Tipps gegen die Sintflut von oben und unten
Ein nasses Zelt ist mehr als nur ungemütlich. Mit diesen Tricks bleibt dein Lager eine trockene Oase:
-
Schutz von unten: Lege eine zusätzliche Bodenplane (Groundsheet) unter dein Zelt. Achte aber peinlich genau darauf, dass diese Plane an keiner Stelle unter dem Außenzelt hervorsteht. Sonst wirkt sie wie eine Wanne, sammelt das Regenwasser und leitet es direkt unter deinen Zeltboden.16
-
Schutz von oben: Ein straff abgespanntes Zelt ist das A und O. Nur so kann das Wasser sauber ablaufen und es bilden sich keine schweren Wassersäcke auf dem Dach, die das Gestänge beschädigen könnten.16 Achte darauf, dass das Innenzelt nirgends das nasse Außenzelt berührt, sonst drückt die Feuchtigkeit durch.16
-
Schutz von innen (Kondenswasser): Das größte Problem in modernen Zelten ist oft nicht Regen, sondern Kondenswasser. Im warmen, feuchten Zeltinneren schlägt sich die Luftfeuchtigkeit an der kalten Außenhaut nieder. Die Lösung: Lüften, lüften, lüften! Halte die Belüftungsöffnungen auch bei Regen offen, damit ein Luftaustausch stattfinden kann.16
-
Organisation ist alles: Lagere nasse Jacken, Schuhe und Rucksäcke im Vorzelt oder unter einem Tarp, aber niemals im Schlafbereich. So verhinderst du zusätzlich Kondenswasserbildung.16 Wichtige Elektronik, Kleidung und Dokumente gehören in wasserdichte Packsäcke.16
Wenn der Bach zum reißenden Strom wird – Die Gefahr von Hochwasser
Dies ist eine der tödlichsten Gefahren beim Campen. Du hast dir einen idyllischen Platz an einem kleinen, plätschernden Bach gesucht. Die Wetter-App warnt vor Starkregen, aber der Bach sieht harmlos aus. Hier lauert eine psychologische Falle: Wir neigen dazu, der sichtbaren Realität mehr zu vertrauen als einer abstrakten Warnung. Doch die Gefahr ist nicht der aktuelle Wasserstand, sondern die Wassermenge, die in den nächsten Minuten aus den Bergen oder von den Feldern kommen kann.15 Die Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre, etwa im Ahrtal 2021, haben gezeigt, dass Campingplätze in Flussnähe extrem gefährdet sind und binnen kürzester Zeit evakuiert werden müssen.32
Glaube nicht deinen Augen, sondern der Wetter-App und den Anweisungen der Behörden oder des Campingplatzpersonals. Ein Bach, der jetzt knöcheltief ist, kann in einer Stunde dein Auto wegspülen.
-
Befolge Anweisungen: Wenn eine Evakuierung angeordnet wird, diskutiere nicht. Handle sofort und ruhig.20
-
Fahre nicht durchs Wasser: Versuche niemals, überflutete Straßen oder Wiesen zu durchqueren. Du siehst nicht, was sich unter der Wasseroberfläche verbirgt, und die Strömung kann dein Fahrzeug mitreißen.20
BOXIO SANITARY | Mobiles Badezimmer

Nach dem Sturm ist vor dem nächsten Abenteuer – Aufräumen, Kontrollieren und Helfen
Das Grollen ist verklungen, die Sonne blinzelt wieder durch die Wolken. Jetzt ist es Zeit für einen kühlen Kopf, einen gründlichen Check und vielleicht sogar für Nachbarschaftshilfe.
Entwarnung! Aber wann ist es wirklich vorbei?
Die Gefahr ist erst dann gebannt, wenn du die Natur wieder zur Ruhe kommen hörst. Die universelle Sicherheitsregel lautet: Erst wenn du 30 Minuten lang keinen Donner mehr gehört hast, gilt das Gewitter als vorüber. Erst dann ist es sicher, deinen Schutzraum zu verlassen und mit den Aufräumarbeiten zu beginnen.1
Der große Check – Was hat das Unwetter angerichtet?
Nimm dir Zeit für eine systematische Inspektion deines Lagers und der Umgebung:
-
Die Umgebung: Schau nach oben! Hängen lose Äste in den Bäumen über deinem Platz? Gibt es Anzeichen für Instabilität am Hang? Halte Abstand zu umgestürzten Bäumen.15
-
Dein Zelt: Überprüfe die Plane auf Risse, das Gestänge auf Brüche oder Verformungen und die Nähte auf Undichtigkeiten. Kontrolliere Schlafsäcke und Ausrüstung auf Nässe.15
-
Dein Camper: Wenn du den Verdacht hast, dass der Blitz eingeschlagen haben könnte (z.B. durch einen lauten Knall oder Brandgeruch), überprüfe die Reifen sorgfältig auf kleine Löcher oder Risse. Ein Blitz kann den Stahlgürtel im Inneren beschädigen.12 Teste die Bordelektronik und prüfe die Gasleitungen auf Dichtigkeit, bevor du sie wieder in Betrieb nimmst.13
Erste Hilfe bei Blitzunfall – Richtig handeln, wenn jede Sekunde zählt
Auch wenn es selten vorkommt, solltest du wissen, was zu tun ist. Das Wichtigste zuerst: Ein vom Blitz getroffener Mensch steht nicht unter Strom. Du kannst ihn sofort und gefahrlos berühren und helfen.23
-
Sicherheit: Bringe dich und das Opfer aus der unmittelbaren Gefahrenzone (z.B. weg von einem Gipfel).11
-
Notruf: Alarmiere sofort den Rettungsdienst über die 112.2
-
Lebensrettende Sofortmaßnahmen: Überprüfe Bewusstsein und Atmung. Wenn kein Puls und keine Atmung feststellbar sind, beginne sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
-
Versorgung: Halte das Opfer warm, am besten mit einer Rettungsdecke, und beruhige es, wenn es bei Bewusstsein ist.11 Kühle sichtbare Verbrennungen (Ein- und Austrittswunden) mit Wasser.11
Das Notfall-Kit – Was du immer dabeihaben solltest
Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist beim Campen Gold wert. Für Unwetter solltest du sie um ein paar Dinge ergänzen:
-
Standard-Erste-Hilfe-Set: Mit Verbandsmaterial, Pflastern (auch Blasenpflaster), Desinfektionsspray, Schere und Pinzette.36
-
Medikamente: Schmerzmittel, Mittel gegen Durchfall und persönliche Medikamente.31
-
Notfall-Ausrüstung: Eine Rettungsdecke (schützt vor Unterkühlung), eine Stirnlampe, ein Multitool und wasserdicht verpackte Streichhölzer oder ein Feuerzeug.31
-
Reparatur: Nahtdichter und spezielles Klebeband (Tape) zur schnellen Reparatur von Zelt oder Ausrüstung.29
Dein nächstes Camping-Abenteuer kann kommen!
Jetzt bist du bestens gewappnet! Ein Gewitter beim Campen muss kein Grund zur Sorge sein. Es ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, das du mit dem nötigen Respekt und der richtigen Vorbereitung sicher überstehen kannst.
Die wichtigsten Punkte sind einfach: Bereite dich gut vor, kenne deinen Standort und dein Fahrzeug, und handle bei einer Warnung besonnen und ohne Zögern.
Speichere dir diesen Guide, teile ihn mit deinen Camping-Freunden und genieße deine nächste Tour – bei Sonne, Wind und ja, auch bei Regen. Denn mit dem richtigen Wissen gibt es kein schlechtes Wetter, nur das nächste Abenteuer. Bleib sicher und bis bald auf dem Campingplatz!