Nachdem wir dir in diesem Beitrag "Wie legt man einen Permakultur-Garten an? Ein umfassender Leitfaden für Anfänger" schon einen kurzen Einblick in die Welt des Permakulturgartens gegeben haben, möchten wir hier tiefer eintauchen, damit auch du direkt mit deinen persönlichem Gartenprojekt starten kannst.
Ein funktionsfähiger Permakultur-Garten erfordert mehrere Schritte, beginnend mit einer gründlichen Planung.
Es ist entscheidend, die lokalen Bedingungen sorgfältig zu beobachten und zu überlegen, wie sie am besten genutzt werden können. Dabei sollten bereits vorhandene Pflanzenarten im Garten berücksichtigt und äußere Einflüsse wie Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung in Betracht gezogen werden.
Anhand dieser Beobachtungen können die geeigneten Pflanzen für den Anbau bestimmt und deren Anforderungen im Anbauplan festgehalten werden. Die sechs Zonen der Permakultur-Garten-Kultur geben Aufschluss über die verschiedenen Elemente der Gartenflächen.
1. Planung
2. Erstellung einer Pflanzenliste
3. Anlage der Beete
4. Bestückung der Kräuterspirale
5. Integration von Permakultur-Kultursystemen im Gewächshaus
Mit diesem Wissen kannst du begnnen, erste Strukturen wie Beete, Wildflächen und Gewächshäuser in den unbebauten Bereich einzubringen. Die pflegeintensivsten Nutzpflanzen sollten näher an deinem Haus oder Gartenhaus platziert werden, wobei der Aufwand mit zunehmender Entfernung abnimmt. Es ist wichtig, ausreichend Lebensraum für Tiere und Mikroorganismen zu schaffen und die vorhandene Gartenstruktur weitgehend unverändert zu lassen.
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Planung des Permakultur-Gartens
Das Fundament eines funktionierenden Permakultur-Gartens bilden der Pflanzplan und das Anbaumuster gemäß den verschiedenen Gartenzonen.
Die Auswahl der Pflanzen sollte den örtlichen klimatischen und bodenbezogenen Bedingungen entsprechen. Eine Mischkultur ausgewählter Pflanzenarten unterstützt sich gegenseitig und fördert das Wachstum.
Beim Anlegen der Beete ist darauf zu achten, dass Pflanzen mit unterschiedlichen Wachstumsstrategien konfliktfrei nebeneinander wachsen können. Begleitpflanzen für den Gemüseanbau erfüllen natürliche Düngungs- und Schutzfunktionen. Bäume und Sträucher tragen durch Schattenbildung zur Wassereinsparung bei und liefern zusätzliche Nährstoffe durch abgestorbene Pflanzenteile.
Der Boden sollte niemals unbedeckt sein, sondern durch Gräser, Kräuter oder Bodendecker natürliche Bedeckung erhalten.
Die Zonenstrukturierung im Permakultur-Garten definiert den Arbeitsaufwand für die einzelnen Bereiche:
1. Zone 0: Der Hauptaufenthaltsort im Garten, in der Nähe des Hauses oder der Wohnung.
- Zone 0 ist das Herzstück des Permakultur-Gartens und befindet sich in
unmittelbarer Nähe zum Wohnbereich.
- Hier werden Bereiche geschaffen, die häufig von Menschen genutzt werden, wie
Terrassen, Sitzgelegenheiten, Grillplätze oder auch ein Gartenhaus.
- Die Planung und Organisation des Gartens beginnt in dieser Zone, da sie als
zentraler Ausgangspunkt dient und den Zugang zu den anderen Zonen
erleichtert.
- Neben den Wohnbereichen können auch Komposthaufen,
Regenwassersammelsysteme und Werkzeuglager in dieser Zone untergebracht
werden.
- In dieser Zone können Kräuter und Küchenpflanzen in kleinen Töpfen oder
Hochbeeten angebaut werden, um sie schnell und bequem für die tägliche
Verwendung zu erreichen.
- Es können auch Beerensträucher wie Erdbeeren oder kleinere Obstbäume wie Zwergapfelbäume in Kübeln gepflanzt werden, um einen dekorativen und zugleich nützlichen Bereich zu schaffen.
2. Zone 1: Standort für pflegeintensive Pflanzen, die schnell erreichbar sein sollen.
- Zone 1 liegt in unmittelbarer Nähe zum Haus oder der Wohnung und umfasst
Bereiche, die regelmäßige Aufmerksamkeit und Pflege erfordern.
- Hier werden oft Kräutergärten, Hochbeete oder kleine Gemüsebeete angelegt, um eine schnelle Ernte und einfache Bewirtschaftung zu ermöglichen.
- Pflanzen in dieser Zone sind oft kulinarische Kräuter, Salate, Küchenpflanzen und Gemüsesorten, die häufig in der Küche verwendet werden.
- Kräutergärten mit einer Vielzahl von kulinarischen Kräutern wie Petersilie,Schnittlauch, Basilikum und Minze können hier angelegt werden.
- Kleine Gemüsebeete eignen sich für den Anbau von Salat, Radieschen, Rucola, Spinat und anderen schnell wachsenden Gemüsesorten, die regelmäßig geerntet werden können.
- Einige Obstbäume wie Zwergbirnen oder Zwergkirschen können ebenfalls indieser Zone gepflanzt werden, um eine frühe Ernte zu ermöglichen.
- Wege und Pfade führen durch diese Zone und machen den Zugang zu den Pflegebereichen leichter.
3. Zone 2: Bereich für weniger intensive Pflege, einschließlich Gemüsebeete und Gewächshäuser.
- Zone 2 erstreckt sich etwas weiter vom Haus entfernt und umfasst größere Gemüsebeete, Obstgärten und Gewächshäuser.
- Pflanzen in dieser Zone benötigen weniger häufige Pflege und können größereFlächen beanspruchen.
- Hier werden Gemüsesorten wie Kartoffeln, Kürbisse, Tomaten, Gurken, Zucchini, und Obstbäume angebaut, die mehr Platz benötigen und eine gewisse Menge an Pflege erfordern.
- Obstgärten mit Obstbäumen wie Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen sind ebenfalls typisch für Zone 2.
- Gewächshäuser können genutzt werden, um empfindlichere Pflanzen wie Paprika, Auberginen, Gurken und Tomaten anzubauen und die Erntezeit zu verlängern.
4. Zone 3: Extensivbeete für den Anbau von Nutzpflanzen mit minimaler Pflege.
- Zone 3 besteht aus extensiven Beeten, auf denen Nutzpflanzen angebaut werden, die nur selten gepflegt werden müssen.
- Hier werden Pflanzen wie Kartoffeln, Kürbisse, Hülsenfrüchte und Getreidesorten in großen Mengen angebaut und geerntet.
- Außerdem können Nutzpflanzen angebaut werden, die nur minimale Pflege erfordern und in großen Mengen geerntet werden können, wie Mais und Hülsenfrüchte.
- Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Roggen und Gerste können ebenfalls in dieser Zone angebaut werden, um eine Selbstversorgung mit Getreideprodukten zu ermöglichen.
- Diese Zone erfordert minimalen Arbeitsaufwand, da die Pflanzen weitgehend sich selbst überlassen sind und nur gelegentliche Pflege benötigen.
5. Zone 4: Wiesen, Obst- und Nussbäume sowie Wildblumen.
- Zone 4 umfasst größere Flächen mit extensiven Anbaukulturen, wie Wiesen, Obst- und Nussbäume sowie Wildblumenwiesen.
- Hier werden Pflanzen angebaut, die nur selten gepflegt werden müssen und eine geringe Aufmerksamkeit erfordern.
- Diese Zone eignet sich hervorragend für extensiven Anbau wie Wiesen, auf denen Gräser und Kräuter für die Tierfütterung oder als Gründüngung angebaut werden können.
- Obst- und Nussbäume wie Walnüsse, Haselnüsse, Pflaumen und Äpfel können in dieser Zone angepflanzt werden, um eine langfristige Ernte zu ermöglichen.
- Diese Zone bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren und trägt zur Biodiversität im Garten bei.
- Wildblumenwiesen können dazu beitragen, die Biodiversität zu fördern und Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und andere bestäubende Insekten zu schaffen.
6. Zone 5: Wildnis-Zone zur Förderung des ökologischen Gleichgewichts und der Biodiversität.
- Zone 5 bleibt weitgehend sich selbst überlassen und dient als Rückzugsgebiet für die Natur um ein Rückzugsgebiet für wilde Tiere, Vögel, Insekten und Pflanzen zu schaffen. Es werden keine spezifischen Nutzpflanzen angebaut, sondern die natürlichen Prozesse und die Biodiversität werden gefördert, indem der Raum ungestört bleibt.
- Diese Zone ist wichtig für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die sonst möglicherweise gefährdet wären.
Erstellung einer Pflanzenliste für den Permakultur-Garten
Für einen funktionierenden Permakultur-Garten ist eine Mischkultur aus geeigneten Pflanzenarten entscheidend. Bei der Erstellung der Pflanzenliste ist darauf zu achten, eine gleichmäßige Verteilung von Obst-, Gemüse- und Kräuterpflanzen zu gewährleisten. Diese unterstützen sich gegenseitig und tragen zur Bodenfruchtbarkeit sowie zum Schutz vor Schädlingen bei. Zusätzlich bieten Hecken und Sträucher Schutz vor Umwelteinflüssen.
Zone 0 (Hauptaufenthaltsort):
- Kräuter: Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Minze, Rosmarin, Thymian, Oregano
- Beerensträucher: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren
2. Zone 1 (pflegeintensive Pflanzen):
- Gemüse: Radieschen, Rucola, Spinat, Lauch, Kohlrabi, Salat, Möhren, Sellerie
- Kleine Obstsorten: Erdbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Zwergobst (z.B. Zwergbirnen, Zwergkirschen)
- Kräuter: Dill, Koriander, Liebstöckel
3. Zone 2 (Gemüsebeete und Obstgärten):
- Gemüse: Tomaten, Gurken, Zucchini, Paprika, Auberginen, Brokkoli, Blumenkohl, Fenchel
- Obst: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen
- Kräuter: Majoran, Salbei, Estragon, Lavendel
4. Zone 3 (Extensivbeete):
- Gemüse: Kartoffeln, Kürbisse, Mais, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch
- Getreide: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer
- Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen
- Wurzelgemüse: Pastinaken, Rote Beete, Schwarzwurzeln
5. Zone 4 (Wiesen und Obstbäume):
- Gräser: Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras, Knaulgras
- Kräuter: Wiesensalbei, Wiesenkerbel, Wiesenschaumkraut
- Obstbäume: Walnüsse, Haselnüsse, Mirabellen, Quitten, Zwetschgen
6. Zone 5 (Wildnis-Zone):
- Natürliche Vegetation: Wildblumen, Gräser, Sträucher, Bäume (je nach Standort und natürlicher Umgebung)
Anlage der Beete im Permakultur-Garten
Beim Anlegen der Beete im Permakultur-Garten ist es wichtig, eine Vielfalt an Pflanzenarten zu berücksichtigen. Überflüssige Gestaltungselemente wie Begrenzungen und Wege können durch Bodendecker ersetzt werden. Der Boden wird nicht umgegraben, sondern bleibt unberührt, um das Gleichgewicht der Mikroorganismen und Nährstoffe zu erhalten. Abgeerntete Pflanzenreste dienen als Mulch und erhalten die Feuchtigkeit im Boden.
Bestückung der Kräuterspirale im Permakultur-Garten
Die Bestückung der Kräuterspirale im Permakultur-Garten ist eine kreative und effektive Möglichkeit, um eine Vielzahl von Kräuterpflanzen anzubauen und optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Die Spirale ist ein zentrales Element der Permakultur, das nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch praktische Vorteile bietet.
Die Kräuterspirale besteht aus aufeinander gestapelten Natursteinen oder anderen Materialien und bildet eine spiralförmige Struktur, die sich nach oben windet. Durch diese Bauweise entstehen verschiedene Klimazonen, die es ermöglichen, Kräuter mit unterschiedlichen Ansprüchen an Licht, Feuchtigkeit und Bodenqualität anzupflanzen.
An der Spitze der Kräuterspirale, wo die Sonneneinstrahlung am intensivsten ist, wachsen vor allem mediterrane Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Salbei, die trockene und sonnige Bedingungen bevorzugen. In den mittleren Bereichen, wo es etwas kühler und feuchter ist, fühlen sich Kräuter wie Petersilie, Pfefferminze und Schnittlauch wohl.
Am Fuß der Spirale, wo sich der Teich befindet und die Feuchtigkeit am höchsten ist, können Feuchtigkeits liebende Kräuter wie Brunnenkresse und Minze angepflanzt werden.
Der Teich am Fuß der Kräuterspirale trägt zur Schaffung eines ausgewogenen Ökosystems bei, indem er Lebensraum für verschiedene Wasserpflanzen, Amphibien und Insekten bietet.
Darüber hinaus dient er als Wasserquelle für die umliegenden Kräuter und sorgt für eine natürliche Bewässerung.
Integration von Permakultur-Kultursystemen im Gewächshaus
Das Gewächshaus spielt in der Permakultur-Garten-Kultur eine vielseitige Rolle, die weit über die einfache Pflanzenaufzucht hinausgeht. Es erfüllt mehrere Funktionen im ökologischen System des Gartens und trägt zur Schaffung eines ausgewogenen Ökosystems bei.
In erster Linie bietet das Gewächshaus einen geschützten Raum, in dem Pflanzen, die winterhart sind oder niedrige Temperaturen vertragen, auch während der kalten Jahreszeit gedeihen können. Diese Pflanzen können somit über einen längeren Zeitraum im Freiland angebaut werden, was die Anbausaison verlängert und die Ernteerträge erhöht.
Darüber hinaus ermöglicht die Haltung von Tieren im Gewächshaus eine weitere Ebene der Selbstregulierung im Gartenkreislauf. Durch die Anwesenheit von Tieren wie Hühnern oder Kaninchen können organische Materialien wie Pflanzenreste und tierische Ausscheidungen direkt vor Ort recycelt werden. Diese werden von Mikroorganismen abgebaut und dienen als natürlicher Dünger für die Pflanzen im Gewächshaus. Dies schließt den Nährstoffkreislauf und trägt zur Bodenfruchtbarkeit bei.
Ein weiterer Vorteil des Gewächshauses ist der frühe Start in die Wachstumsphase im Frühjahr. Durch die geschützte Umgebung und die Möglichkeit der Temperaturregelung können Pflanzen früher im Jahr gepflanzt werden, was zu einem früheren Erntezeitpunkt führt und somit die Gesamternteerträge erhöht.
In Bezug auf die Mischkultur im Permakultur-Garten ist die sorgfältige Auswahl und Kombination von Pflanzen entscheidend für den Erfolg des Systems. Eine harmonische Gemeinschaft von Pflanzenarten kann dazu beitragen, Nachteile zu minimieren und sich gegenseitig zu ergänzen. Daher ist es wichtig, die Eigenschaften und Bedürfnisse jeder Pflanze zu berücksichtigen und eine ausgewogene Pflanzengemeinschaft zu planen.
Wir hoffen dir hat diese Tiefere Einblick in die Erstellung eines Permakulturgartens geholfen und wünschen dir viel Spaß beim anlegen und planen. Wenn du noch mehr über das Thema Garten und ihre verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten erfahren möchtest, empfehlen wir dir, hier vorbei zu schauen.
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